Lehre in Zeiten von Corona

Präsenzunterricht, die persönliche Begegnung mit den Lehrenden, der unmittelbare Austausch der Lernenden ist unersetzlich. Die durch die Infektionsschutz-Maßnahmen bedingten Einschränkungen stellen eine Herausforderung für universitäre Lehre, Fort- und Weiterbildung dar. Vielerorts dürfen Lehrveranstaltungen nur noch online stattfinden. Dank der vom Arbeitskreis E-Learning (WissHom/DZVhÄ) erstellten Moodle-Lernplattform, welche seit letztem Jahr allen Dozierenden zur Verfügung steht, konnte an der Ludwigs-Maximilians-Universität München das Wahlpflichtfach Homöopathie für den vorklinischen und klinischen Studienabschnitt im Sommersemester 2020 kurzfristig als Webinar angeboten und durchgeführt werden. Inhalte waren die Grundlagen der Homöopathie, Fallbeispiele, erste Materia-Medica-Kenntnisse und Informationen zum Stand der Forschung. Besonders geschätzt wurde von den Studierenden die Möglichkeit, selbst gemeinschaftlich aktiv zu werden, z. B. bei der Repertorisations-Übung in Gruppenarbeit (Breakout-Sessions) oder der C1 Verreibung von Bellis perennis.

Zur Vertiefung der Inhalte im Selbststudium stand das Online-Lernprogramm Basiswissen-Homöopathie den Teilnehmenden zur Verfügung. Dessen Inhalte entsprechen dem Curriculum für das Wahlpflichtfach Homöopathie. Unterrichtsmaterialien, Videos, Flipcharts und weiterführende Links fanden die Studierenden im virtuellen Seminarraum auf der DZVhÄ-Lernplattform. Als abschließenden Leistungsnachweis wurde ein Online-Test durchgeführt und mittels Zertifikat musste die Absolvierung des Online-Lernprogramms nachgewiesen werden.

Aufgrund von Infektionsschutz-Bestimmungen gibt es in vielen Seminarhäusern Personenzahl-Begrenzungen. Um dennoch allen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen und Planungssicherheit zu erhalten, wurde der G-Kurs in Wiesbaden-Naurod in diesem September als Hybrid-Webinar angeboten. Das bedeutet, dass einige der Teilnehmenden physisch im Seminarhaus anwesend war, und weitere von zu Hause aus Online an der Veranstaltung teilnahmen. Auch hierfür wurde ein virtueller Seminarraum angelegt, in dem Lehrmaterialien für die Teilnehmenden zur Verfügung standen.

Beide hier beschriebenen Formate wurden begeistert angenommen und von den Teilnehmenden sehr gelobt. Anlässlich der geplanten Delegiertenversammlung des DZVhÄ im November werden diese Erfahrungen im Detail vorgestellt, um gemeinsam eine Ausweitung unserer Online-Angebote zu besprechen.

Text: Dr. med. Anna Gerstenhöfer, Sektionssprecherin der Sektion Weiterbildung, Fortbildung und Lehre