AKH-Studie: Zusätzliche Homöopathie kann Lebensqualität und Überleben von Lungenkrebspatienten verbessern
Am 3. Oktober 2020 wurde im Oncologist die Studie aus dem Allgemeinen Krankenhaus Wien (AKH) von Prof. Michael Frass et. al. publiziert. Michael Frass fasst zusammen:
„Bekanntlich wird die so wichtige und lebensentscheidende Chemotherapie und Strahlentherapie zur Behandlung von Krebs nicht immer gut vertragen, vor allem der Magen-Darmtrakt mit Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall oder Verstopfung leidet oft unter Chemotherapie, zusätzlich kann chronische Müdigkeit auftreten. Neben der konventionellen Therapie verwenden immer mehr Patienten auch zusätzliche Komplementärmedizin. Das Angebot an komplementärmedizinischen Methoden ist groß, zum Nachlesen empfiehlt sich das Buch Integrative Medizin, das 2019 beim Springer Verlag erschienen ist.“
Eine Arbeitsgruppe um Univ.-Prof. Dr. Michael Frass im AKH Wien, sowie im ehemaligen Otto-Wagner-Spital (jetzt Krankenhaus Floridsdorf) mit Prof. Dr. Otto Burghuber, dem Krankenhaus Lienz mit Prof. Dr. Peter Lechleitner und dem Elisabethinenspital in Linz mit Oberarzt Dr. Michael Schumacher und Dr. Christa Gründling in Enns untersuchte Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs, dem sogenannten Nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom Stadium IV. Die Fragestellung war, ob Patienten durch eine homöopathische Begleitbehandlung eine bessere Lebensqualität und eventuell auch eine längere Überlebenszeit aufwiesen. Die Patienten erhielten nun zusätzlich zur Chemotherapie und Strahlentherapie homöopathische Arzneimittel, die nach einer sorgfältigen Anamnese ausgewählt wurden. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip (randomisiert) in 2 Gruppen eingeteilt, und erhielten entweder doppelblind Homöopathie oder ein Scheinmedikament (Placebo). Patienten, die nicht an der Behandlung teilnehmen wollten, bildeten eine 3. Gruppe, die lediglich als Kontrolle ohne jegliche homöopathische Begleitung in Hinblick auf das Überleben untersucht wurde. Durch dieses Design der Studie wurde gewährleistet, dass in den beiden Behandlungsgruppen weder die Patienten noch die Ärzte wussten, ob die jeweiligen Patienten Homöopathie oder Placebo erhielten.
Die Patienten wurden angeleitet, Fragebögen auszufüllen, und zwar sowohl zu Beginn der Studie als auch nach 9 und 18 Wochen bei den Folgebesuchen. Dabei zeigte sich bei den Patienten mit Homöopathie eine signifikant bessere Lebensqualität. Aber auch das subjektive Empfinden sowie chronische Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Schmerz und Luftnot wurden in der Homöopathie-Gruppe im Vergleich zum Ausgangsbefund und gegenüber der Placebo-Gruppe signifikant besser beurteilt. Die Patienten wurden auch bis zu zwei Jahren hinsichtlich des Überlebens beobachtet, wobei hier auch die Kontrollpatienten berücksichtigt wurden. Es fand sich eine längere Überlebenszeit bei den homöopathisch behandelten Patienten im Vergleich zu den Patienten mit dem Placebo sowie zu den Kontrollpatienten.
Diese nach internationalen Standards durchgeführte Studie ist in einem konventionellen Journal (The Oncologist) veröffentlicht worden. Einschränkend muss gesagt werden, dass die inzwischen verbesserte konventionelle Therapie zu einem weiteren Anstieg der Überlebenszeit geführt hat.
Die Studie war von der im Jahre 2004 von dem damaligen Klinikvorstand Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph Zielinski gegründeten Spezialambulanz „Homöopathie bei malignen Erkrankungen“ ausgegangen. Die AutorInnen bedanken sich auch beim damaligen Rektor Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schütz sowie dem Ärztlichen Direktor Reinhard Krepler für die Möglichkeit, den Krebspatienten im Sinne des Leitspruchs von Kaiser Joseph II für das 1784 eröffnete AKH „Saluti et Solatio Aegrorum“ („Zum Heil und zum Trost der Kranken“) eine Verbesserung der Lebensqualität zu bieten.
Fazit: Die Studie zeigt wieder einmal, dass Homöopathie wirksamer ist als Placebo und dass sich Homöopathie ausgezeichnet mit konventioneller Therapie verträgt! Dazu kommen die Vorteile wie ausgezeichnete Verträglichkeit mit allen anderen konventionellen medizinischen Medikamenten und Interventionen, fehlende negative Auswirkungen auf den Stoffwechsel und geringe Kosten. Nicht zu vernachlässigen ist die ökologische Seite: Die homöopathischen Arzneimittel schädigen die Umwelt nicht, die geringen Mengen an Ausgangssubstanzen passen perfekt in das anzustrebende Ziel der Nachhaltigkeit in der Medizin.
Frass M, Lechleitner P, Gründling C, Pirker C, Grasmuk-Siegl E, Domayer J, Hochmair M, Gaertner K, Duscheck C, Muchitsch I, Marosi C, Schumacher M, Zöchbauer-Müller S, Manchanda RK, Schrott A, Burghuber O.
„Homeopathic Treatment as an Add-On Therapy May Improve Quality of Life and Prolong Survival in Patients with Non-Small Cell Lung Cancer: A Prospective, Randomized, Placebo-Controlled, Double-Blind, Three-Arm, Multicenter Study“ in Oncologist. 2020 Oct 3. doi: 10.1002/onco.13548
Dr. Heinrich Hümmer
30. November 2020 @ 22:21
Glückwunsch und tiefen Dank an Prof. Frass und MitautorInnen für die ausgezeichnete Arbeit im Sinne der Evidenz-Sicherung der Homöopathie.
Dr. Heinrich Hümmer
Gerlinde Falch
5. Dezember 2020 @ 21:36
Es könnten auch die CoronapatientInnen in den Spitälern erfolgreicher mit Homöopathie behandelt werden, wie in vielen indischen Krankenhäusern!
Ich warte schon mein ganzes Leben darauf, dass die SchulmedizinerInnen endlich mit Fachärzten der Homöopathie oder TCM oder TEM zusammen arbeiten und zwar nicht erst im Endstadium von Krebs!!!
F.Z.
30. März 2021 @ 10:18
Ich denke, dass derartige Studien mit dieser professionellen Sorgfältigkeit außerordentlich wichtig sind. Schließlich geht es meiner Meinung nach definitiv um die Verbesserung der Lebensqualität eines Menschen. Insbesondere, während einer Krebstherapie. Schön, dass es nun auch konventionelle Publikationen dazu gibt. Immerhin wird die Homöopathie als Add-On Therapie seit einer geraumen Weile eingesetzt. In meinem Bekanntenkreis gab es da schon einige Fälle, die zum Glück gut ausgegangen sind. Soweit ich das verstanden habe, gibt die Homöopathie dabei gezielt Impulse um die Regeneration anzukurbeln und zu unterstützen. Was den Nachhaltigkeitsaspekt betrifft, tut es gut zu lesen, dass dieser Faktor hier hervorgehoben wird. Man könnte es auch mal wagen, dies in Relation zu anderen Methoden zu setzten. Wäre nur eine Anregung meinerseits. Jedenfalls toll, wie hier sehr übersichtlich die positive Wirkung der Homöopathie herausgearbeitet wurde, Danke!